Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich bei dieser
Aufführung um die erste Aufführung im kleinen, "öffentlichen" Kreis, der über
vorherige Proben im Musikerkreis hinausging. Zum Umgang Beethovens
mit Josephine Gräfin von Deym und ihrem Gatten bemerkt Thayer in seinem
Kapitel Beethoven 's Friends and Fellow Musicians:
"By 1800 the Count had gotten badly into debt,
partially because he had counted upon, but had never received, a large dowry
from the Brunsvik family. Legal wrangles threatened, and the mother, who was in Vienna
for the birth of Josephine's first child, pressed her for a separation, realising too late
that the marriage she had forced upon her daughter offered neither social nor financial
advantages. Josephine, on the other hand, was a truly honorable woman; amid stormy
scenes with her mother she steadfastly refused to dishonor her marriage vows.
Beethoven proved to be a loyal friend to the young countess
in her unhappy circumstances. Therese writes: "The aristocracy turned its back upon
him [Deym] because he had gone into business. He could not hunt up his former
rich acquaiintances. Beethoven was the faithful visitor at the house of the
young countess--he gave her lessons gratis and to be tolerated one had to be
a Beethoven. The numerous relatives, the sisters of her father and their children,
frequently visited their amiable niece. Tableaux were occasionally given; Deym,
being himself an artist, was at home in such matters, they gave him plesure . . . .
There were soirees. My brother came in vacation-time and made the acquaintance of
Beethoven. The two musical geniuses became intimately associated with each other,
and my brother never deserted his friend in his frequent financial troubles until his, alas! so
early death.
From this it can be seen that Josephine must have derived real comfort from her friendship
with the composer, and also that gradually her circle was widening . . . " (Thayer: 236;
Thayer erläutert hier, dass Graf von Deym 1800 in finanzielle Schwierigkeiten geriet,
da er wohl mit einer grossen Mitgift vonseiten der Familie von Brunsvik gerechnet hatte,
diese aber nicht erhielt. Rechtstreitigkeiten stellten sich ein, und Josephines Mutter,
die sich zur Geburt von Josephines erstem Kind in Wien aufhielt, drängte auf eine
Trennung der Ehepartner und erkannte wohl zu spät, dass die erzwungene Heirat ihrer
Tochter weder gesellschaftliche noch finanzielle Vorteile mit sich brachte. Josephine
erwies sich jedoch als ehrenwerte Ehefrau, die sich standhaft weigerte, ihrer Mutter
nachzugeben, und Beethoven wiederum erwies sich als guter Freund der Familie in diesen
unglücklichen Zeiten. Therese von Brunsvik schrieb dazu: 'Der Adel zog sich von
ihm [Deym] zurück, da er ins Geschftsleben eingestiegen war, und er konnte seine früheren
Kontakte zu seinen reichen Bekannten nicht wieder aufknüpfen. Beethoven besuchte die
Familie regelmässig, gab Josephine umsonst Klavierunterricht, und um in ihrem Haus
geduldet zu sein, musste man ein Beethoven sein. Die vielen Verwandten, die
Schwestern ihres Vaters und deren Kinder, besuchten sie hufig. Tableaux wurden
gegeben und Deym, der in solchen Dingen zuhause war, freute sich darber. . . . .
Es gab auch musikalische Soireen. Mein Bruder kam in der Ferienzeit nach Wien und machte
die Bekanntschaft Beethovens. Die beiden musikalischen Genies wurden bald eng miteinander
bekannt, und mein Bruder liess seinen Freund in seinen häufigen finanziellen Schwierigkeiten
bis zu seinem ach! so frühen Tod nie im Stich.' Daraus sei ersichtlich, argumentiert
Thayer, dass Josephine aus ihrem Umgang mit Beethoven Trost schöpfte und dass sich ihre
bescheidenen Kreise im Lauf der Zeit auch etwas erweiterten.")
Hier könnten wir neben der erfreulichen Feststellung,
dass sich Beethoven dieser Familie gegenüber als wahrer Freund erwies,
vielleicht auch vermuten, dass er sich dort im kleineren Kreis vielleicht
wohler fühlte als in grossen Gesellschaften, wenn wir bedenken,
dass er aufgrund seiner sich verschlimmernden Schwerhörigkeit
gesellschaftliche Veranstaltungen soweit wie möglich mied (wie wir seinen
Briefen an Amenda und Wegeler aus dem Sommer und Herbst 1801, aber auch
dem Heiligenstädter Testament entnehmen können.)
Die erneute Erwähnung dieses für Beethoven
schwerwiegenden Problems gibt uns auch wiederum Gelegenheit, auf seinen
bereits erwähnten Brief vom "1. Juni" Karl Friedrich Amenda
einzugehen, der früher stets im Jahr 1800 angesiedelt wurde, aber sowohl
durch seinen Inhalt in bezug
auf seinen Gehörverlust als auch durch Anmerkungen der späteren Beethovenforschung
auf das Jahr 1801 hinweist. Darin schreibt Beethoven auch:
"Dein Quartett gib ja nicht weiter, weil ich
es sehr umgeändert habe, indem ich erst jetzt recht Quartette zu schreiben
weiß, was Du schon sehen wirst, wenn Du sie erhalten wirst" (Schmidt,
Beethoven=Briefe: 18).
Somit bestätigt sich hier letztendlich auch unser bereits
gegebener Hinweis auf die Revision des F-Dur-Quartetts, das Beethoven Amenda
am 25. Juni 1799 gesandt hatte.
In bezug auf die Veröffentlichung der Quartette durch Mollo in
Wien schreibt Thayer:
"The Quartets then appeared in two sets from the press
of Mollo. It is likely that the first three, at least, were in the hands of the publisher
before the end of 1800, as is proved by the letter to Hoffmeister. The first three
appeared in the summer of 1801 and were advertised as on sale by Nägeli in Zurich
already in July; they were mentioned in the Allg. Musik. Zeitung on August 26,
and in Spazier's Zeitung für die elegante Welt. In October of the same
year the last three appeared and Mollo advertised them in the Wiener Zeitung
of October 28. The Quartets are dedicated to Prince Lobkowitz" (Thayer: 264;
Thayer schreibt hier, dass die Quartette in zwei Serien von Mollo verlegt
wurden. Es sei möglich dass zumindest die ersten drei im Herbst 1800 in den Händen des Verlegers
waren, wie dann durch Beethovens Brief vom 15. Dezember an Hofmeister bestätigt
wird. Die ersten drei erschienen dann im Sommer 1801 und wurden von Nägeli in
Zürich bereits im Juli zum Verkauf angeboten; sie wurden auch in der Allgemeinen
Musikalischen Zeitung vom 26. August erwähnt und in Spaziers Zeitung für
die elegante Welt. Im Oktober des selben Jahres seien dann die letzten drei
erschienen, und Mollo kündigte diese in der Wiener Zeitung vom 28. Oktober
an. Die Quartette sind Fürst Lobkowitz gewidmet.)
Thayer bietet in Bezug auf den Inhalt dieser
Quartette zwei interessante Hinweise, mit denen wir unsere entstehungsgeschichtliche
Betrachtung beenden wollen:
"After Beethoven had composed his well-known String
Quartet in F major he played for his friend [Amenda] [on the pianoforte?] the glorious
Adagio [D minor, 9/8 time] and asked him what thought had been awakened by it. "It pictured
for me the parting of two lovers," was the answer. "Good!" remarked Beethoven, "I thought
of the scene in the burial vault in Romeo and Juliet" (Thayer: 261; Thayer
schildert hier eine von Karl Friedrich Amenda in Wiedemanns Musikalischen
Effectmitteln und Tonmalei wiedergegebene Anekdote, nach der Beethoven ihm
das berühmte Adagio aus dem F-Dur-Quartett vorgespielt haben soll und ihn gefragt
haben soll, welche Gedanken es in ihm erweckt habe, worauf Amenda antwortete,
"der Abschied zweier Liebender". "Gut!", habe Beethoven ihm geantwortet, "Ich dachte
dabei an die Szene in der Gruft aus Romeo und Julia.")
"During a walk I mentioned to Beethoven two pure fifth
progressions which sound striking and beautiful in his C minor Quartet (Op. 18).
He did not know them and denied that they were fifths. It being his habit always
to carry ruled paper with him, I asked him for a sheet and wrote down the passage
in all four voices; seeing that I was right he said: 'Well, and who has forbidden
them?' Not knowing how to take the question, I had him repeat it several times
until I finally answered in amazement: 'But they are first principles!' The question
was repeated again, whereupon I answered: 'Marpurg, Kirnberger, Fux, etc., etc. all
theoreticians!'--'And I allow them thus!' was his answer" (Thayer: 367;
Thayer zitiert hier Ferdinand Ries aus seinem Teil der Biographischen Notizen
auf Seite 87, in dem Ries einen Spaziergang mit Beethoven schildert, bei dem
er Beethoven auf zwei reine Fünftel-Fortschreitungen in seinem c-Moll-Quartett, op. 18,
hinwies, die sehr eindrucksvoll und schön klangen. Er konnte sich nicht an sie
erinnern und verneinte, dass es Fünftel waren. Da er immer Notenpapier bei sich
trug, bat ich ihn um ein Blatt und schrieb die Passage für ihn in allen vier
Stimmen auf; als er sah, dass ich Recht hatte, sagte er, 'Nun, wer hat sie
verboten?'. Da ich nicht wusste, wie ich diese Frage verstehen sollte,
bat ich ihn mehrmals, sie zu wiederholen und antwortete endlich erstaunt, 'Aber
sie sind doch erste Prinzipien!' Die Frage wurde wiederholt, worauf ich antwortete:
'Marpurg, Kirnberger, Fux, usw., usw., alle Theoretiker!'--'Und ich erlaube
sie so! war seine Antwort.)
Was sollen wir diesem Spektrum der Möglichkeiten, die in diesen
Quartetten liegen, hier noch hinzufügen, das Sie sich nicht selbst aus
einer Betrachtung der Lebensumstände Beethovens zu dieser Zeit in
Verbindung mit aufmerksamem Zuhören erarbeiten, oder durch weitere Expertenkommentare dazu erfahren können?
Anmerkungen:
(1)
Mit Ausnahme von Hess 33, dem As-Dur-Menuett in Streichquartettform, das er etwa um
1790 komponiert hatte, und zwar auch in Klavierfassung, was aber wohl nicht als klassiches
Streichquartett im eigentlichen Sinne gesehen werden mag.
(2)
I
nteressanterweise zog Josephine von Brunsvik nach ihrer Eheschließung mit Graf Joseph von Deym,
aus ihrem ungarischen Heimatgut Martonvasar kommend, nur wenige Tage später, am
29. Juni 17999, in einem Flügel des aus 38
Zimmer bestehenden Wiener Kunstmuseums ein. [Während ihres Wien-Aufenthalts
im Mai 1799 lernten die beiden jungen ungarischen Comtessen Therese und
Josephine von Beethoven kennen, und
zumindest Therese, aber vielleicht auch Josephine, erhielten
für 16 Tage täglich Klavierunterricht von ihm.]
(3)
Thayer
lässt die Aufzeichnungen der Familie Amenda das Kennenlernen der beiden Freunde
beschreiben: "After the completion of his theological studies K.F.
Amenda goes to Vienna, where he several times meets Beethoven at the table
d'hote, attempts to enter into conversation with im, but without success, since
Beeth. remains very reserve. After some time Amenda, who meanwhile had
become music-teacher at the home of Mozart's widow, receives an invitation from
a friendly family and there plays first violin in a quartet. While he was
playing somebody turned the pages for him, and when he turned about at the
finish he was frightened to see Beethoven, who had taken the trouble to do this
and now withdrew with a bow. The next day the extremely amiable host at
the evening party appeared and cried out: "What have you done?
You have captured Beethoven's hart! B. requests that you rejoice him with
your company." A., much pleased, hurries to B., who at once asks him
to play with him. This is done and when, after several hours, A. takes his
leave, B. accompanies him to his quarters, where there was music again. As
B. finally prepared to go he said to A.: "I suppose you can accompany
me." This is done, and B. kept A. till evening and went with him to
his home late at night. From that time the mutual visits became more and
more numerous and the two took walks together, so that the people in the streets
when they saw only one of them in the street at once called out:
"Where is the other one?" . . . B. complained that he
could not get along on the violin. Asked by A. to try it, nevertheless, he
played so fearfully that A. had to call out: "Have
mercy--quit!" B. quit playing and the two laughed till they had to
hold their sides. ..." (Thayer: 223-224; [Nach Beendigung
seines Theologiestudiums geht Amenda nach Wien, wo er Beethoven mehrere Male in
Gesellschaft trifft und versucht, ein Gespräch mit ihm zu beginnen, aber ohne
Erfolg, da Beethoven sehr reserviert bleibt. Nach einiger Zeit erhält
Amenda, der inzwischen als Musiklehrer der Kinder im Haus der Witwe Mozart eine
Anstellung gefunden hatte, eine Einladung von einer freundlichen Familie und
spielt dort die erste Violine in einem Quartett. Während er spielte,
wendete jemand für ihn die Noten um, und als er sich zum Schluss umdrehte,
erschrak er, da Beethoven es war, der sich die Mühe gemacht hatte und sich nun
mit einer Verbeugung entfernte. Am nächsten Tag rief der sehr freundliche
Gastgeber Amenda gegenüber aus: "Was haben Sie angestellt? Sie
haben Beethovens Herz erobert! B. bittet Sie darum, ihm Gesellschaft zu
leisten." A., sehr erfreut, eilt zu B., der ihn sofort bittet, mit
ihm zu spielen. Als sie nach einigen Stunden damit aufhören und A. sich
verabschiedet, begleitet ihn B. in seine Wohnung, wo wieder musiziert wird.
Als B. dort endlich aufbricht, sagt er zu A.: "Ich denke, Sie können
mich begleiten!" Gesagt, getan, und Beethoven behielt A. bis zum Abend bei
sich und begleitete ihn spät nachts wieder nachhause. Seit dieser Zeit
häuften sich die Besuche der beiden, und sie unternahmen auch Spaziergänge
miteinander, so dass die Leute auf der Straße, wenn sie nur einen von ihnen
sahen, gleich fragten: "Wo ist der andere?" . . . B.
klagte (einmal), dass er sehr schlecht auf der Violine spiele. Als A. ihn bat, ihm
vorzuspsielen, spielte B. so schauerlich, dass A. ausrief: "Hab ein
Einsehen, hör' auf!" B. hörte zu spielen auf, und die zwei lachten
solange, bis sie beide Seitenstechen hatten. . . .] )
(4) In seiner Diskussion
der zeitlichen Reihenfolge der Entstehung dieser sechs Streichquartette greift
Thayer zunächst auf Nottebohm und der Skizzen der sich in Wien befindlichen
Petter-Sammlung zurück, die unter anderem aus dem letzten Satz des G-Dur-
Streichquartetts, Nr. 2 (von welchen er eine später verworfen haben
soll), denen des letzten Satzes des B-Dur-Quartetts Nr. 6 und
sowohl des dritten und des letzten Satzes des F-Dur-Quartetts, Nr. 2 enthalten
sollen und stellt dazu fest, dass von diesen die Skizzen zu op. 18, Nr. 1, am
weitesten entwickelt gewesen seien und dass diese in einem engen Zusammenhang zu
denen der B-Dur-Sonate op. 22 und den G-Dur-Varationen, die Beethoven begonnen
habe, während er am letzten Satz von op. 18, Nr. 2 gearbeitet habe.
Thayers Angaben zufolge soll Beethoven zu gleicher Zeit am ersten Satz von op.
22 und am Scherzo des ersten Quartetts gearbeitet haben, und während er am
letzten Satz des B-Dur-Quartetts arbeitete, habe er das Rondo der bereits
erwähnten Sonate begonnen, und alle diese Skizzen seien in den Jahren 1799 und
1800 entstanden. Thayer stellt weiter fest, dass diese jedoch noch vor
Beethovens schnellem Arbeiten an der Horn-Sonate, die am 18. April 1800 zum
erstenmal aufgeführt wurde, beendet worden sein müssten. Thayer weist
dann darauf hin, dass eine der Variationen zum A-Dur-Quartett (Nr. 5) bereits
viel früher, nämlich 1794 oder 1795 entstand, und dass eine kleine Skizze für
den ersten Satz des F-Dur-Quartetts (Nr. 1) neben Skizzen zur Violinsonate, op.
24, gefunden wurden, welche zweifelsohne zur revidierten Version dieses Werks
gehört. Darauf kommt Thayer auf das sogenannte Grasnik-Skizzenbuch
(vormals im Besitz Grasnicks in Berlin) zu sprechen, das Skizzen zum D-Dur-Quartett
enthalte, und zwar in dessen beinahe endgültiger Fassung mit Ausnahme eines
anderen Themas für den letzten Satz, gefolgt von einem Anfang in G-Dur, der als
"Quartett Nr. 2" bezeichnet sei, was wohl den Keim eines Themas für
ein zweites Quartett darstelle. Darauf folgen laut Thayer in diesem
Skizzenbuch andere Werke wie "Der Kuss", Skizzen für das "Opferlied",
für das G-Dur-Rondo, op. 51, Nr. 2, für eine Passage aus Schillers "Ode
an die Freude", für Gellerts "Meine Lebenszeit verstreicht",
für ein Klavierintermezzo, für die revidierte Version des B-Dur-Klavierkonzerts
(das er 1798 in Prag spielte) und für verschiedene andere Lieder. Aus
diesem Grund, argumentiert Thayer, seien diese Skizzen im Jahr 1798 anzusiedeln.
Diesen Skizzen folgen laut Thayer jene für die Variationen auf "La stessa,
la stessissima", die Anfang 1799 entstanden und verlegt wurden, gefolgt von
Skizzen für die ersten zwei Sätze des F-Dur-Quartetts, Nr. 1, wovon die des
ersten Satzes bereits sehr weit entwickelt seien und die des zweiten Satzes
weniger. Einige Skizzen für ein "drittes", noch nicht
existierendes Quartett, die als solche markiert seien, zeigten, dass zu
dieser Zeit noch kein drittes Quartett fertiggestellt war. Demnach sei das
F-Dur-Quartett das zweite Quartett und war 1799 geplant. Ein anderes
Skizzenbuch enthält laut Thayer die Fortsetzung der Skizzen für das F-Dur-Quartett,
nämlich für alle Sätze, gefolgt von einem nicht ausgewerteten Entwurf für
ein "drittes" Quartett (auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorliegend),
dann zwei Goethe-Lieder (eines davon "Ich denke dein"), gefolgt von
Skizzen zu den Sätzen des G-Dur-Quartetts (Nr. 2), was anzeigt, dass dieses
Quartett als drittes geschrieben wurde, von dem jedoch das Intermezzo im zweiten
Satz später entstanden sei), ferner Entwürfe zum A-Dur-Quartett (Nr. 5), das
als viertes Quartett entstand. Unter diesen Entwürfen befinden sich laut
Thayer auch jene für das Septet und die Variationen auf "Kind, willst du
ruhig schlafen?", die im Dezember 1799 erschienen, und daher früher
entstanden sein muss. Diese Skizzen gehen laut Thayer auf die Jahre 1798
und 1799 zurück; die Quartette waren jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht
fertiggestellt. In einem nicht verwendeten Entwurf zum Adagio des F-Dur-Quartetts
habe Beethoven die Worte "les derniers soupirs" hinzugesetzt, was
durch Amenda bestätigt wird [wir werden darauf im Haupttext noch zu sprechen
kommen]. Die Fortsetzung des G-Dur-Quartetts ist laut Thayer im Jahr 1800
anzusiedeln, während bis zur Erstellung dieser Standardbiografie noch keine
Skizzen zum c-moll-Quartett gefunden worden seien. (Thayer: 262-263).
(5) "--Die
Instrumente von Fürst L. wünsche ich, daß sie doch mögen aufbewahrt werden von einem
von Euch, doch entstehe deswegen kein Streit unter Euch; sobald sie Euch aber zu etwas
Nützlichem dienen können, so verkauft sie nur; wie froh bin ich, wenn ich auch noch unter
meinem Grabe Euch nützen kann. . . . " (Schmidt, Beethoven=Briefe: 34).
Quellen:
Beethoven=Briefe. Ausgewählt und herausgegeben von Dr.
Leopold Schmidt. Berlin 1922. Volksverband der Bücherfreunde.
Wegweiser-Verlag G.m.b.H.
HUFNER, Martin. Ludwig van
Beethoven. Streichquartette op. 18. Huflaikhan Die Welt der
Gegenwartskulturen, 1997. {Zuletzt aktualisiert: 20.08.99], {Zitiert:
15. September 2000].S. 1 - 4. Erhältlich aus dem Internet: "http://www.nmz.de/huflaikhan/musik/beeth18.htm".
Thayer's Life of Beethoven. Resided and Edited by Elliot Forbes.
Volume I. Princeton, New Jersey. Princeton University Press.
1967. Paperback Edition.